Von Jörg Bellmann
TUDpress 2021. Kartoniert, 14,8 x 21,0 cm, 130 S., farbige Abb.
Das Magnetpulsschweißen ermöglicht das stoffschlüssige Fügen verschiedenartiger
Metalle, wobei die intermetallische Phasen- bildung im Gegensatz zu herkömmlichen
Schmelzschweißverfahren deutlich reduziert werden kann. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgt die
Entwicklung eines neuartigen optischen Messsystems, welches sich zum Bestimmen der axialen
und radialen Kollisionsgeschwindigkeit eignet und die Berechnung des Kollisionswinkels
ermöglicht. Es wertet das charakteristische Prozessleuchten aus, das bei der
Fügepartnerkollision während dieses Pressschweißverfahrens entsteht. Experimente in
Vakuumatmosphäre belegen, dass die Temperatur im Fügespalt bei kleinen Kollisionswinkeln
deutlich über den Siedetemperaturen der beteiligten Werkstoffe liegen kann. Die aus dem
Fügespalt strömende heiße Partikelwolke schmilzt die Fügepartneroberflächen an, bevor diese
aufeinander treffen, sich stoffschlüssig verbinden und schließlich rasch abkühlen.
Metallografische Analysen belegen die angeschmolzenen Bereiche in der Fügeverbindung und
bilden den Ausgangspunkt für ein numerisches Modell,
welches das Aufheiz- und Abkühlverhalten der Oberflächen abschätzt. Das patentierte
Messsystem hilft außerdem bei der Prozesseinstellung und -überwachung mit möglichst
geringer Impaktgeschwindigkeit, wobei der Einfluss verschiedener anlagen- bedingter und
geometrischer Faktoren untersucht wird. Der Wärmeeintrag in die Verbindungszone kann
außerdem durch exotherm reagierende Zwischenschichten erhöht und dadurch die benötigte
Impaktgeschwindigkeit reduziert werden. Die genannten Maßnahmen tragen dazu bei, die
thermischen und mechanischen Belastungen auf die Werkzeugspulen zu reduzieren und damit
ihre Lebensdauer zu erhöhen.
ISBN: 978-3-95908-451-2
24,80 €
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