Handlungsstrategien im Rahmen der Kreisgebietsreform am Beispiel von Kreissitzbestimmung und Zentralitätsausgleich im Freistaat Sachsen

Von Jens Baumann

 

TUDpress 2005. kartoniert, ca. 24 x 17 cm, 436 S., zahlr. Tab., Graf.

 

Der Autor untersucht Zustandekommen, Ablauf und Folgewirkungen der Kreisreform in Sachsen im Zeitraum von 1991 bis etwa 2000. Dabei geht er den drei Fragen nach dem Ringen um den Behalt des Kreissitzes, der Konzeption und Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen sowie den durch den Kreissitzverlust induzierten Zentralitätsverlusten der Exkreisstädte nach.Die detailreich recherchierte Arbeit basiert auf umfangreichen Befragungen von über 70 Landratsämtern, Kreis- und Exkreisstädten sowie staatlichen Behörden unter Hinzuziehung des maßgeblichen Aktenbestandes, so dass eine flächendeckende Untersuchung für das Land Sachsen vorliegt. Mit der Aufarbeitung der Hintergründe der verwaltungspolitischenEntscheidungen wird offenkundig, dass die Kreisreform das aufwendigste parlamentarische Vorhaben der ersten Legislaturperiode [wurde] und selbst das Gesetz zur Sächsischen Verfassung übertroffen [hat], was Konfl iktintensität und Öffentlichkeitsbeteiligung betrifft. Der Autor legt kenntnisreich die personell orientierten Entscheidungsabläufe für die Kreissitzbestimmung offen und weist nach, dass der zunehmende Verzicht auf nachvollziehbare Reformkriterien und sachliche Abwägungen zu einer Destabilisierung der Reformergebnisse und damit einerunvollendeten Kreisreform führte, die so auch gegenwärtig Ausgangs- und Diskussionspunkt für eine weitere sächsische Verwaltungsreform ist. Von daher sind ebenso die aufgezeigten Zentralitätsverluste der Exkreisstädte wie auch die diskutierte - zum Teil inkonsequente und nicht moderierte - Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen aufschlußreich für weitere Reformbestrebungen, die in einem Ausblick angesprochen werden.

 

Diesen Titel haben wir am Montag, 13. Januar 2014 in unseren Katalog aufgenommen.

 

ISBN: 978-3-938863-25-1

30,00 €

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