'Wiatr od morza': Aussöhnung oder Abgrenzung?

Stefan Zeromskis literarische Geschichtsverarbeitung der deutsch-polnischen Nachbarschaft im Lichte der postkolonialen Theorie

 

Von Wojciech Osinski

Thelem 2011. Kartoniert, ca. 23 x 16 cm, 300 S.

 

Mundus Polonicus ; 3

 

Stefan Żeromskis Prosawerk "Wind vom Meer" erregte im Umfeld der Vergabe des Nobelpreises für Literatur im Jahre 1924 die europäische Öffentlichkeit. Die Kritiker unterstellten dem Autor nationalistische Anwandlungen und Germanophobie – ein umstrittenes Urteil, das schließlich dazu führte, dass Władysław Stanisław Reymont den Preis erhielt. Jedoch sind einzelne nationalistische Bekundungen des Autors noch kein ausreichender Grund, sein Gesamtwerk unter Ideologieverdacht zu stellen. Im Gegenteil: Żeromski hat in der Zwischenkriegszeit einen vielschichtigen Text vorgelegt, in dem er die hybriden Grenzen zwischen Deutschland und Polen neu zu vermessen sucht und Antagonismen überwindet. Diese Studie nimmt methodische Anregungen aus dem interdisziplinären Forschungsfeld der Postcolonial Studies auf und versucht, ihre Lesarten für die polnische Literatur fruchtbar zu machen.

 

Wojciech Osinski, geb. 1979 in Toruń (Polen), Journalist und Publizist. Studium der Polonistik, Romanistik und Germanistik an der Universität Bremen; längere Forschungsaufenthalte in Danzig und Warschau; 2009: Promotion an der Universität Bremen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Kultur- und Literaturgeschichte der Slavia Latina, politische Ideengeschichte Polens, poststrukturalistische Kulturtheorie sowie postkoloniale Theorie in der Osteuropaforschung.

 

ISBN: 978-3-942411-10-3

39,80 €