Ivan Franko: Сонети | Sonette

übertragen von Christine Fischer

Thelem 2024, Softcover, 166 S.

 

Das Dorf in weiter Flur war winzig klein,

der Flusslauf rauschte sanft... im Kreis der Bauern

bewohnte ich mein sehr bescheidnes Heim,

und mit mir lebten Einsamkeit und Trauer.

 

Als „Adler mit gebrochenen Flügeln“ wurde Ivan Franko, der zusammen mit Taras Schewtschenko und Lesja Ukrajinka zu den bedeutendsten Autoren der Ukraine gehört, von einem befreundeten Dichter charakterisiert.

 

In seinem umfangreichen Werk, das neben literarischen Texten fast aller Genres auch zahlreiche wissenschaftliche und publizistische Arbeiten umfasst, kommt den Gedichten besondere Bedeutung zu. Gewissermaßen die Essenz seiner Lyrik stellen die Sonette dar, die Franko von Jugend an geschrieben hat, wobei ihm das strenge Kompositionsschema des Petrarca-Sonetts Herausforderung und Faszination zugleich bedeutet. Nicht zuletzt aufgrund des gesellschaftskritischen Anspruchs seines

Dichtungskonzepts setzt er in der europäischen Sonettistik neue und eigene Akzente: Im Mittelpunkt steht bei ihm weniger das individuelle als vielmehr das kollektive Leid, die Anprangerung dessen, was Menschen einander anzutun imstande sind. Dennoch finden sich unter Frankos Sonetten auch sensible Natur- und Liebesgedichte, die sich keiner Literaturepoche eindeutig zuordnen lassen. So tritt seine unverwechselbare lyrische Stimme umso hörbarer gerade in ihrer Vereinzelung hervor.

 

Im vorliegenden Band werden rund 60 Sonette, die meisten von

ihnen erstmals in deutscher Übersetzung, präsentiert.

 

ISBN: 978-3-95908-738-4

 

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