Transformationsprozesse im deutsch-polnisch-tschechischen Grenzraum seit dem Zweiten Weltkrieg
Hg. von Uta Bretschneider, Sönke Friedreich und Ira Spieker
Thelem 2016. Kartoniert, ca. 23 x 16 cm, 220 S.
Bausteine aus dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde ; 35
Infolge der Umbrüche der Jahre 1989/90 wurden in den postsozialistischen Gesellschaften kulturelle Praktiken entwickelt, die in vielfältiger Weise den „Erinnerungsort Grenzregion“ prägten und prägen. Die gewonnenen Freiheiten der Interaktion und Kommunikation, die intensiven Auseinandersetzungen über die (gemeinsame) Vergangenheit führten ebenso wie veränderte politische und ökonomische Rahmenbedingungen durch die EU zu einer Neudefinition der
nachbarschaftlichen Verhältnisse und ihrer Wahrnehmung. Dies gilt in besonderem Maße für das deutsch-polnisch-tschechische Grenzgebiet, dessen Geschichte Fragen nach den Dimensionen von Verständigung und der Dynamik von Identifizierungsprozessen aufwirft. In einer aktiven Auseinandersetzung mit der regionalen Vergangenheit entwickelt sich im Kräftefeld zwischen Annäherung und Abgrenzung ein Handlungsraum, in dem sich die Interessen lokaler wie überlokaler Akteurinnen und Akteure spiegeln.
Unterschiedliche Formen von Erinnerungskultur und ihre Wirkungen auf die Nachbarschaften im deutsch-polnisch-tschechischen Grenzraum standen im Fokus eines Workshops mit internationaler und interdisziplinärer Ausrichtung. Die Beiträge gehen den Fragen nach, über welche Medien Erinnerungen an die Neuordnung des Grenzraumes vermittelt werden, wie die Formate der Wissensgenerierung über die Region zugeschnitten sind und welche Konstruktionsprozesse von ‚Heimat‘ dabei stattfinden.
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